Impuls zu Matthäus 27,54 (Monatsspruch 04/2015)

01. April 2015 Impulse Lydia Rähse

Was im ersten Moment wie ein fröhlicher Ausruf scheint, stellt sich genauer betrachtet eher als eine Art bereuende Einsicht heraus.

Jesus hat für ganz schöne Unruhen gesorgt. Durch seinen Tod hatten sich Viele Ruhe erhofft. Und was passierte? Genau das Gegenteil.

Sein Tod war nur der Anfang einer weltverändernden Bewegung. Nie zuvor und auch niemals danach wurde Liebe so deutlich und klar gezeigt.

Das ist Ostern! Wenn ich entdecke: „Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!“, ist das zuerst eine unangenehme Einsicht, weil ich mich erinnere. Vor meinem inneren Auge spielen sich Szenen ab, von Jesus, wie er ausgelacht wird, bespuckt, geschlagen, vergewaltigt und wie er am Kreuz hängt. Sein angsterfülltes Gesicht und sein vor Schmerz zitternder Körper sind gewiss keine schönen Bilder. Aber trotzdem will ich mich an sie erinnern. Warum?

Weil mit ihnen die Geschichte nicht vorbei ist! Wann immer ich mir diese Bilder vor Augen halte, kann ich ein Quantum von Gottes Liebe begreifen. Und wenn ich dann weiter denke, kann ich die Freude besser verstehen. Die Freude, wenn Jesus aufersteht und der Tod ein für alle Mal besiegt ist. Für mich! Als Jesus am Kreuz hing, dachte er an mich, an dich. Wir waren für ihn der einzige sinnvolle Grund, diesen elenden Weg zu gehen.

Mit der Einsicht eines Soldaten fing es an. Und ich kann es heute immer wieder erkennen: „Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!“. Deshalb will ich mich immer wieder an diesen Schmerz erinnern.