Impuls zu Psalm 130,6 (Monatsspruch 12/2016)

01. Dezember 2016 Impulse Lydia Rähse

„Gott, kann es wirklich dein Wille sein, dass NICHTS passiert?“

Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. — Psalm 130,6 — Monatsspruch 12/2016

Warten ergibt meistens keinen Sinn. Es degradiert mich auf die Ersatzbank und signalisiert absolute Ungewissheit. Ich mag nicht warten. Ich will nicht warten. Ich verstehe das nicht.

Und gerade das ist der Punkt. Gott fordert mich auf, nicht zu verstehen, sondern ihm zuzutrauen, dass sein Arm weiter reicht als mein Handeln. Vertrauen, dass Gottes Blick weiter sieht, als meiner. Schon König Salomon hat erkannt, wie wichtig die einzelnen Phasen unseres Lebens sind:

Jedes Ereignis, alles auf der Welt hat seine Zeit.
— Prediger 3, 1

…auch Zeiten des Wartens. Das Bild der Ersatzbank vermittelt uns, dass Warten etwas rein passives ist. Gott setzt uns nicht an den Spielfeldrand, sondern gibt uns auch im Warten eine aktive Aufgabe:

Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.
— Römer 12, 12

Die Aktivistin und Evangelistin Christine Caine schrieb: „Wenn wir alles erleben und erreichen wollen, was Gott für uns bereit hält, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass es oft gerade die Wüste der Anonymität und der Ungewissheit ist, in der Gott unseren Charakter formt und für die nächste Aufgabe schult.“

Haben nicht die Hirten auf dem Feld das Licht des Morgens ersehnt? Und Gott hat ihnen das Licht der Welt, Jesus, völlig unerwartet mitten ins Dunkel der Nacht gebracht.

Es ist also meine Entscheidung, ob ich hoffnungslos am Spielfeldrand sitze oder ich es mir zur Aufgabe mache, fröhlich, geduldig und beharrlich auf den Herrn zu warten, in dem Wissen, dass Gott die Zeit nutzt!