01. März 2017 Impulse Christian Grabbet
Ein Blick in den Spiegel überzeugt mich sofort: Kein Zweifel, dieser Spruch gilt mir! Die Weißheit auf meinem Haupte hat sich eindeutig durchgesetzt. Und außerdem habe ich schon als Kind gelernt, im Bus aufzustehen, wenn ältere Menschen keinen Sitzplatz fanden. Jetzt bin ich dran!
Die Alten ehren? In früheren Kulturen galten sie ja als erfahren und weise. Aber heute? Durch den schnellen Wandel in Gesellschaft und Technik stehen sie oft wie kleine Kinder da, die ihre Welt nicht verstehen.
Aber sie sind keine Kinder. Sie tragen ihre Geschichte, sie tragen die Last und die Würde ihres Lebens in sich. Und sie bereiten sich auf die letzte große Herausforderung des Lebens vor: dem Tod zu begegnen.
Begründet wird ihre Würde hier aber nicht nur mit praktischen Erwägungen. Gott selbst verbürgt sich dafür. Er steht für die Menschenwürde ein – von der Geburt des Lebens bis zum Tod. Sie bemisst sich bei ihm nicht nach unserer Effektivität für welches Ziel auch immer.
Er hat mich geschaffen zu seinem Ebenbild – in jeder Lebensphase. Er schützt meine Würde selbst dann noch, wenn sie mir selbst fremd geworden ist oder ich sie verspielt habe und sie nicht mehr glauben kann.
Vielleicht sollte ich einmal vor mir selbst aufstehen oder im Spiegel vor mir den Hut ziehen.
Gottes Ebenbild – selbst wenn die Haare schon etwas dünner werden!