Impuls zu Johannes 13,35 (Monatsspruch 03/2014)

01. März 2014 Impulse Christian Grabbet

Nein, Jesus war nicht „nett“. Er konnte Menschen hart konfrontieren, aber auch ungewöhnlich einfühlsam sein. Er sprach ihnen Vergebung für ihre Schuld zu und eröffnete ihnen einen nicht mehr möglich scheinenden Neuanfang; aber er nannte auch Unrecht unbequem beim Namen. Doch bei allem, was er sagte oder tat, hatte er immer den Menschen im Auge: Er sagte oder tat es aus Liebe. Er liebte Menschen, nicht wie sie sich selbst gern gesehen hätten, sondern wie er sie sah.

Einige wagten es, sich ihm auszusetzen und von ihm zu lernen. Er prägte sie. Seine Liebe veränderte, ja verwandelte sie und machte sie ihm irgendwie ähnlich.

Es klappte nicht immer auf Anhieb. Einmal hatten sie einen langen und anstrengenden Reisetag gehabt. Spät abends erreichten sie ein Dorf, in dem sie Unterkunft hätten finden können. Leider wohnten dort wenig gastfreundliche Leute. Kalt ließ man sie abblitzen, so dass sie sich noch eine Stunde Wegs weiter schleppen mussten. Da entfuhr es einem von ihnen: „Diese Menschen hätten es verdient, dass ihnen Feuer vom Himmel auf den Kopf fiele. Da sendet Gott ihnen seinen Sohn, um ihnen seine Liebe zu zeigen – und sie schließen ihn aus!“ Die Andern nickten stumm. Aber Jesus wies sie zurecht und fragte sie, von welchem Geist sie sich leiten lassen wollten. Die Frage enthielt genug Stoff zum Nachdenken, bis sie endlich einen gastlicheren Ort gefunden hatten.

— Lukas 9, 51–56

Die Liebe sollte ihn das Leben kosten. Selbst diesen Preis war er bereit zu zahlen. Von nun an war der Tod kein kalter einsamer Raum mehr, in den wir Menschen fallen, jeder für sich allein. Von nun an ist dieser Raum von seiner Liebe durchzogen. Gottes Liebe ist uns bis dort hin nachgegangen und lässt uns auch dort nicht mehr los.

Seinen Schülern, die von ihm geprägt waren, gab er den Auftrag:

„Gebt diese Liebe weiter. Was ich euch getan habe, das tut ihr anderen. Was euer Leben bei mir erfüllt hat, damit erfüllt andere. Und ich will bei euch sein und dafür sorgen, dass ihr nie leerlauft.

Erzählt den Menschen von mir. Achtet darauf, dass die Botschaft nicht verkommt. Aber die Liebe ist mein Markenzeichen, auch für euch: Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.

— Johannes 13,35