Impuls zu Markus 11,25 (Monatsspruch 02/2016)

01. Februar 2016 Impulse Christian Grabbet

Vergeben ist eine Wohltat. Für den anderen – und vor allem für mich selbst!

Wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. — Markus 11,25 — Monatsspruch für Februar 2016

Das haben psychologische Studien sehr nachdrücklich belegt: Ich beende mein negatives Grübeln. Ich höre auf nachzutragen. (Wer trägt eigentlich am meisten daran, wenn ich es tue?) Ich lasse den Anderen frei aus meinem inneren Gefängnis – und mich selbst dazu. Es tut so gut zu vergeben!

Warum gönne ich diese Wohltat mir und anderen eigentlich nicht viel öfter? Stattdessen pflege ich meine finsteren Gedanken und meinen Groll, als wenn sie das beste wären, was ich uns geben könnte.

Ich selbst kann anderen häufig besonders dann schlecht vergeben, wenn in dem, womit sie mich getroffen haben, ein Stück Wahrheit steckte. Schmerzliche Wahrheit über mich selbst, meist nicht besonders freundlich zum Ausdruck gebracht. Das kann – und will - ich ihnen nicht verzeihen.

Bin am Ende der eigentliche, dem ich nicht verzeihen und nicht ehrlich in die Augen schauen kann, ich selbst? Ärgere mich über die Blöße, die ich mir gegeben habe?

Jesus hat uns Gott als Vater bekannt gemacht, der die Wohltat des Vergebens täglich an uns übt. Täglich können wir ihn – z. B. im Vaterunser – darum bitten, und er will uns erhören. So wie Eltern ihren Kindern jeden Tag willig ihre Fehltritte verzeihen und ihnen eine neue Gelegenheit zum Wachsen und Reifen geben, so tut es erst recht mein himmlischer Vater mit mir. Vergeben und Annehmen ist die heilsame und fördernde Atmosphäre, in die er mein Leben gestellt hat. Da können alte Wunden heilen und neues aufblühen.

Und er will, dass ich diese Wohltat weitergebe. Er kann mein Leben nicht von allem alten Groll und Zorn befreien, wenn ich selbst daran festhalte und all diesem Macht über mich zugestehe.

Gottes Wohltat steht fest. Geben Sie ihr doch endlich Raum. Geben Sie sie bewusst weiter. Sie kehrt zu Ihnen zurück!